Die Kanalreinigung
Was versteht man unter der Kanalreinigung?
In jedem Haushalt fließen täglich mehrere Liter Wasser vermischt mit Urin, Fäkalien, Toilettenpapier durch
die Abwasserkanäle. Durch falsch entsorgte Abfälle fallen Feststoffe an. Da die Fließgeschwindigkeit
des Abwassers nicht ausreicht um die Feststoffe weg zu schwemmen müssen diese maschinell entfernt werden.
Wie funktioniert Kanalreinigung?
Die Kanalreinigung wird immer mit Wasser vorgenommen. Durch Einführen einer druckbeaufschlagten Düse wird
diese in den Kanal „hineingezogen oder –gestoßen“. Wenn das Ende der zu reinigenden Strecke erreicht
ist, wird die Düse zurückgezogen. Durch genau berechnete Düsenöffnungen tritt das Wasser in Form eines
scharfen Strahls aus, um das abzutransportierende Material zu lösen, nach hinten zu schleudern und so
aus dem Kanal in Fließrichtung abzutransportieren. Die eigentliche Reinigung eines Kanals findet beim
Zurückziehen der Düse statt. Die effektive Reinigung des Kanals übernimmt die sogenannte Düse. Der von
der Hochdruckpumpe hergestellte und durch den Hochdruckschlauch transportierte Wasserdruck tritt an der
Düse in Form eines scharfen Wasserstrahls aus. Dieser Strahl ist extrem gefährlich und kann schwerste
Verletzungen verursachen. Grundsätzlich haben Düsen immer nach hinten gerichtete „Löcher“.
Durch den Wasseraustritt nach hinten wird die Düse in den Kanal hineingezogen. So entstehen große Zugkräfte,
die auch größere Distanzen ermöglichen. Solche Düsen, die den Wasseraustritt nach vorne haben eignen
sich, um Verstopfungen zu beheben. Je nach Winkel des Wasseraustritts eignet sich eine Düse für Räumleistung
(Feststoffmenge), Reinigungsgrad (Sauberkeit der Rohrwandung) oder Zugleistung (für weite Distanzen).
Der Druck und die Literleistung entstehen im Zusammenhang mit dem Durchmesser der einzelnen Düsenlöcher
und deren Anzahl. Je kleiner die Löcher umso größer wird der Wasserrückstau im System „Hochdruckpumpe,
Schlauch, Düse“. Druck und Literleistung werden über diese Düsenlöcher im Zusammenhang mit dem zur Verfügung
stehenden Drehzahlbereich des Kanalwagens und Schlauchlänge abgestimmt.
Die Abflussreinigung
Die Rohrreinigungsspirale oder auch Abflussspirale ist ein Werkzeug zum reinigen von Abflussrohren und Fallrohren
ohne diese abschrauben zu müssen. Der Begriff ist irreführend, da es sich technisch nicht um eine Spirale
handelt, sondern um eine wendelförmige mehr oder weniger biegsame Welle.
Unsere Abwasserohre sind mit Fett, Fäkalien und auch mit Abfall (aus Spülbecken oder Toiletten) belastet;
auch Urin führt durch Urinstein zu Ablagerungen, die den Durchfluss behindern. Solche Hindernisse bilden
sich typischerweise in Rohrbögen. Dort sind sie ohne Spezialwerkzeug nicht erreichbar, zumal wenn die
Rohre in einer Mauer liegen. Die Spirale ist damit strenggenommen kein Werkzeug, sondern sie bringt das
eigentliche Werkzeug (Bohrer/Fräse) an den Einsatzort.
Spiralen gibt es in verschiedenen Dimensionen: die gebräuchlichsten haben 8, 16 und 22 mm Durchmesser, die
je nach Rohrdimension und Bogengängigkeit eingesetzt werden. Die Spiralen sind 2 bzw. 10 m lang und können
über Kupplungen nahezu unendlich verlängert werden.